„Manchmal geht es nur darum, einen Moment zuzuhören.“

Viviana Trullu hat in der Ev. Kirchengemeinde Homberg als Küsterin begonnen

[Kirchenkreis Moers] Wer entzündet in der ev. Kirche die Kerzen auf dem Abendmahlstisch? Wer schmückt ihn mit Blumen und wer kümmert sich darum, dass der Gottesdienstraum einladend aussieht? Und wer achtet eigentlich darauf, dass die Glocken rechtzeitig und feierlich zum Gottesdienst läuten, Brot geschnitten, der Abendmahlswein oder -saft bestellt ist und die Menschen gern in dieses besondere Haus kommen? Es sind Küsterinnen und Küster. Im Haus der Gemeinde der Ev. Kirchengemeinde Homberg ist es Viviana Trullu. Vor einem Monat hat sie das Amt übernommen, das mehr ist, als ein Job. „Es ist wie ein Zuhause hier“, sagt die frisch gebackene Küsterin. „Ich mag es gern, mit Menschen zusammen zu sein, und hier sind viele und verschiedene Menschen – und alle klasse.“

Jede und jeder wird einzeln begrüßt

Zu ihren Aufgaben zählt es etwa, Gottesdienste oder Veranstaltungen vorzubereiten mit allem, was notwendig ist: Stühle aufstellen, Mikrofone einrichten, Liednummern in die Anzeigetafeln zu stecken, Gesangbücher bereitzulegen. „Hier wird jede Besucherin und jeder Besucher einzeln begrüßt“, erklärt die 36-Jährige, warum sie sonntags vor dem Gottesdienst an der Kirchentür steht. In der Woche kümmert sie sich darum, dass die verschiedenen Gruppen, das Spielcafé z. B., „Aktiv im Quartier“ oder der Männer-Koch-Club etc. immer die Räumlichkeit finden, die sie brauchen, deckt etwa Tische ein, kocht auch Kaffee und stellt Kekse auf, bereitet die Arbeit des Jugendcafés „Combo“ vor.

Gute Seelen der Gemeinden

„Gute Seelen der Gemeinden“ werden Küsterinnen und Küster genannt, „Seelsorgende an der Kirchentür“. „Das stimmt schon“, lacht die junge Küsterin. „Ich habe mein Ohr offen für manches Wehwechen oder Problem. Manchmal kann ich bei konkreten Fragen weiterhelfen, manchmal einen Tipp geben, wer anzusprechen ist. Manchmal geht es aber auch nur darum, einen kleinen Moment zuzuhören.“

„Wenn ich gebetet habe, hat es mir gut getan“

Im vergangenen Jahr hat sie in der Ev. Kirche der Nachbargemeinde in der Raumpflege gearbeitet. „Dann bin ich angesprochen worden, ob ich nicht die Stelle in Homberg übernehmen will“, erzählt sie. „Ich wollte. Mir war Kirche immer wichtig. Wenn ich gebetet habe, hat es mir gut getan. Deshalb arbeite ich gern in der Kirchengemeinde, um dazu beizutragen, dass auch andere hier ein zuhause finden können.“ Und anders herum funktionierte es genauso. „Am Anfang war es schon kompliziert mit den vielen Diensten in der neuen Umgebung – und dann noch die Glocken auf die neuen Zeiten der Sommerkirche umprogrammieren zu müssen, da musste ich mich richtig einlesen. Aber alle hier von Haupt- bis Ehrenamtlichen haben mir super geholfen. Ich bin richtig gut aufgenommen worden.“

Weitere Informationen

Viviana Trullo folgt auf Ellen Hülsmann-Klostermann, die Ende Juni in den Ruhestand gewechselt ist.

  • 7.7.2022
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red