Grafschafter Diakonie: Seesternkinder geben beim Aufholen Gas

Kinder in der Einrichtung am Dresdener Ring werden mit Mitteln aus dem Landesprogramm "Aufholen nach Corona" stark gemacht

[Kirchenkreis Moers / Grafschafter Diakonie] Der „Seesternrat“ tagt einmal die Woche, die Zeiten der Hausaufgabenhilfe wurden verdoppelt und – statt umgekehrt – lesen nun die Kinder ihren Betreuenden vor. „Wir geben Gas und Power, damit wir den Kindern dabei helfen können nachzuholen, was zu kurz gekommen ist“, sagt Martina Collin, die Leiterin der offenen Einrichtung für Kinder der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers. Dass die Einschränkungen in der Pandemiezeit Spuren hinterließen, stellten die Fachkräfte in den vergangenen Monaten fest. Manche der Erstklässler taten sich mit dem Buchstabieren schwer, bei der Erschließung der Zahlenräume haperte es. Den Jungen und Mädchen fiel es zudem schwerer als sonst in der Gruppe gut miteinander auszukommen und sie hatten Nachholbedarf in puncto Bewegung. „Unsere Kinder leben mit ihren Eltern zum Teil in kleinen Wohnungen. Körperlich konnten sie sich deshalb nicht so austoben wie sonst. Wegen der Schulschließungen kam das soziale Lernen weniger zum Tragen und beim Homeschooling konnten manche Eltern nicht so intensiv unterstützen“, erklärt die Seestern-Leiterin. Für das Seesternteam ein Grund Nägel mit Köpfen zu machen. Über die Stadt Moers wurden Mittel beim Landesprogramm „Aufholen nach Corona“ beantragt. Ende Oktober erhielt der Seestern die Bewilligung.

Seitdem wird am Dresdener Ring zusammen mit den Kindern extra gepowert: Ab Mitte Dezember soll eine weitere Fachkraft das Team verstärken. Den Schwerpunkt beim Nachholen hat das Team auf das Lesen gesetzt: „Lesen bedeutet eine Kernkompetenz für das Zurechtkommen in der Schule, im Beruf und im Leben“, begründet Collin. Fällt den Pädagogen in der Hausaufgabenhilfe auf, dass eines der Kinder Bedarf hat, wird per Einzelförderung zusammen trainiert. Mittels Sanduhr und spannender Bücher gehen die Leseminuten schneller vorbei. Um bei der Motorik aufzuholen, hüpfen, springen, balancieren und klettern die Jungen und Mädchen z.B. per selbst aufgebautem Bewegungsparcours. Einmal die Woche geht es zudem erlebnispädagogisch zur Sache. Bei der Naturbild-Rallye rannten die Kinder z.B. einen Nachmittag lang quer durch die Mattheck. Die zusammengetragenenBlätter, Steine, Zapfen und was in der herbstlichen Natur sonst noch zu finden war, verarbeiteten sie zu einem gemeinsamen Bild. Welche Regeln sie bei alldem einhalten wollen, besprechen die Kinder bei den Treffen des neu geschaffenen „Seesternrats“ selbst. Warum ist es gut, einander aussprechen lassen? Welche Vorteile hat es, die Spiele nach dem Benutzen zurück ins Regal räumen?Soll diese Aufgabe reihum wechseln oder wollen wir es gemeinsam tun? „Zusammen einen Beschluss zu fassen, an den sich jeder hält, gibt Sicherheit und die Kinder lernen wieder mehr zusammenzuhalten“, erklärt Collin.

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Aktuell ist der Seestern von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr und Freitag von 13 bis 18 Uhr für 40 Kinder geöffnet. Es gelten die Abstandsregeln und eine Maskenpflicht. Die Einrichtung bewarb sich erfolgreich um Mittel aus dem Landesprogramm „Aufholen nach Corona“. In der offenen Einrichtungder Grafschafter Diakonie trifft sich der Moerser Nachwuchs aus 20 Nationen, vorwiegend aus den Stadtteilen Mattheck, Josefsviertel und Vinn. Täglich zwischen Montag und Freitag verbringen die Mädchen und Jungen dort gemeinsam ihre Freizeit und lernen gemeinsam für die Schule.

  • 21.12.2021
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red