Grafschafter Diakonie: Beim Ankommen und Vernetzen helfen

Flüchtlingshelfer des Treff 55 begleiten Geflüchtete aus der Ukraine und konzeptionieren Austauschplattform, Basissprachkurse sowie ein traumatherapeutisches Angebot

[Kirchenkreis Moers / Grafschafter Diakonie] Die Flüchtlingshelfer Karin Heintel, Gürdal Türker und Nidal Hussein sind froh über die Verstärkung, die ab Mitte April ihren Dienst antritt. Zwei weitere Vollzeitkräfte werden das Team der Flüchtlingshilfe des Treff 55 unterstützen. Etwa 150 Ukrainische Geflüchtete begleiten die Fachkräfte der Beratungsstelle der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, aktuell im Auftrag der Stadt Neukirchen-Vluyn.

Die Zahl der Ankommenden ist steigend und ändert sich täglich. Karin Heintel, die bei der Grafschafter Diakonie die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit koordiniert, ist dankbar, auf die Erfahrungen und die in den Jahren ab 2015 aufgebauten Strukturen zurückgreifen zu können. Dennoch gestaltet sich die Situation dieses Mal grundlegend anders. „Die Menschen kommen in der Regel dezentral unter, oftmals privat, bei Leuten, die sie hier vor Ort kennen oder in den von der Stadt vermittelten Wohnungen, die Bürgerinnen und Bürger anbieten“, sagt Heintel. Bislang habe es nur sehr wenige Zuweisungen für die Unterkunft Am Hugengraben gegeben, in der die Grafschafter Diakonie rund 200 Geflüchtete aus verschiedenen Ländern begleitet. Stattdessen sind die Flüchtlingshelfer jeden Tag in Neukirchen-Vluyn und Umgebung unterwegs, um den Neuankömmlingen zu helfen. Teams aus haupt- und ehrenamtlichen Helfern besichtigen etwa die angebotenen Wohnungen, schauen z.B., ob es ein Badezimmer gibt, der Zustand der Räume in Ordnung ist, ob diese für eine Familie bzw. für eine Einzelperson geeignet sind.

Gleich nach dem Ankommen ist schnelle Hilfe beim Anmelden bei der städtischen Meldestelle gefragt. Denn erst nach diesem Verwaltungsakt können die Flüchtlingshelfer für jede neu angekommene Person die Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz beantragen. Die Flüchtlingshilfe kann dabei auf ein Team von ehrenamtlichen Helfern bauen, zu dem zwei Freiwillige mit ukrainischen Sprachkenntnissen gehören. „Es haben sich zusätzlich einige Geflüchtete gemeldet, die uns beim Dolmetschen unterstützen, was hilfreich ist.“ Zusammen mit einer von ihnen entwickelte Heintel die Austauschplattform „Ukrainer in Neukirchen-Vluyn“. Die Geflüchteten betreiben die Facebookgruppe selbstständig, knüpfen Hilfskontakte untereinander und tauschen Informationen aus. „Derzeit ist es ein wichtiger Teil unserer Arbeit, die Leute darin zu unterstützen, dass sie sich vernetzen und begegnen können, auch wenn sie weiter auseinanderwohnen“, sagt Heintel. Demnächst soll daher eine große Selbsthilfeinitiative starten, die – von Geflüchteten selbst geleitet – Austauschtreffen anbietet. Mit der größeren Spende eines Unternehmens vor Ort wurden weitere Integrations- und Hilfsangebote konzeptioniert. Darunter traumatherapeutische Angebote für Kinder und Erwachsene sowie ein kostenloser Kurs der Volkshochschule Krefeld, der in Neukirchen-Vluyn angeboten werden soll und Basiskenntnisse in der deutschen Fremdsprache vermittelt. Dafür sucht die Diakonie derzeit Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache als Kursleitende. Wer Interesse an der Aufgabe hat, meldet sich telefonisch bei Karin Heintel: 0151 54054125.

  • 13.4.2022
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red