Pressemitteilung

Kirchenkreis im Zukunftsprozess

  • Nr. Pressemitteilung
  • 15.5.2023
  • 5826 Zeichen

Die Gebäudeentwicklung im Evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen war Schwerpunktthema auf der Synode am vergangenen Wochenende in der Alten Kirche in Krefeld. „Unsere Immobilien und Grundstücke – „Talente“ für die Entwicklung von Gemeinden und Kirchen“ lautete der Titel des Impulsvortrages von Pfarrer Hans Höroldt, Immobilienbeauftragter des Kirchenkreises Leverkusen. Im Zuge des landeskirchlich initiierten Zukunftsprozesses „Klima.Gerecht.2035. Das geht“ * zeigte er die Chancen dieses Prozesses auf, der eben nicht nur mit Klimaneutralität und Gebäuden zu tun hat.

„Gebäude sind Talente, die uns anvertraut sind“, sagte Höroldt, „wenn wir über Gebäude reden, dann reden wir über Gemeindebilder“. Gemeinde vor Ort sei zunächst durch ihre Gebäude erkennbar. „Eine Diskussion über Gebäude ist eine Diskussion über die Gemeindekonzeption“, betonte Höroldt. Die Gebäudeentwicklung sei nur ein Teil der gesamten Gemeindeentwicklung. Es gehe darum, wahrzunehmen, wo eine Gemeinde finanziell stehe und wo es hingehe. Wie lauten die Schwerpunkte der Gemeinde, was will sie und wo will sie sich im Ort, im Stadtteil, in ihrem Sozialraum engagieren. Und dies müsse auf den Gebäudebestand umgesetzt werden. Das Ziel müsse sein, weder kirchliche Gebäude noch Grundstücke zu verkaufen, sondern im Sinne einer Generationengerechtigkeit zu behalten. Einige Beispiele zukunftsweisender Nutzungsmöglichkeiten stellte Pfarrer Höroldt vor.

Über 150 kirchlich genutzte Gebäude oder Gebäudekomplexe im Eigentum verfügen die Gemein-den und Einrichtungen im Ev. Kirchenkreis Krefeld-Viersen. Dazu gehören neben Kirchen und Gemeindezentren unter anderem auch Kitas, Dienstwohnungen für Pfarrpersonen oder Küster*innen und Jugendzentren. Welche Gebäude ob und wie weiter genutzt werden, darüber entscheidet das Presbyterium der jeweiligen Gemeinde, in Absprache mit den Regionen, sprich den benachbarten Gemeinden. Bei dieser Bedarfsentwicklung sei es auch wichtig, ökumenisch offen zu sein, so Superintendentin Dr. Barbara Schwahn. Alle Prozesse, über die Presbyterien derzeit beraten und entscheiden, münden alle in die umfassende Frage ein „Wie möchten wir 2035 Gemeinde sein?“. Das beträfe die Personalplanung in den Regionen und die Gestaltung des Pfarrdienstes ebenso wie die Regionalisierung, die Finanzplanung und die Gebäudeentwicklung. „Die Gemeinden sind frei in ihrer Gestaltung“, betonte Superintendentin Dr. Schwahn. Wie will die jeweilige Gemeinde Glauben leben, wie Gottesdienst feiern, welche Rolle spielt sie in ihrem Sozialraum, was ist dort notwendig. All dies stehe im Vordergrund. Und erst dann stelle sich die Frage, was braucht eine Gemeinde dafür. Der Kirchenkreis berate und begleite die Gemeinden in diesem Prozess.

Gott finden in Krefelder Innenstadt
Passend zu der Frage „Wie sieht der Sozialraum drumherum aus“ gingen die Synodalen auf eine Entdeckungsreise rund um die Alte Kirche. Angelehnt an die Initiative „gottvoll.de“, gingen die Synodalen auf Spurensuche, wo sie Gott entdecken würden.

„Wo gibt es in dem Umfeld, in dem du heute unterwegs bist, Orte zum Auftanken“ lautete der Auftrag einer Karte. „Wir haben uns die Cafés als solche Orte besonders angeschaut“, eine Entdeckung. „Welche Lieder kommen dir in den Sinn, wenn du durch die Stadt gehst“ stand auf einer weiteren Karte. „Lobe den Herrn“ – „Heute ist es Heavy Metal“ – „Marmor, Stein und Eisen bricht“ – so lauteten einige Antworten.

Partnerschaft Krefeld-Viersen – Humbang
Mit großem Bedauern beschloss die Synode, die offizielle Kirchenkreispartnerschaft mit Humbang / Nordsumatra zu beenden. Dabei blickt sie dankbar zurück auf über 40 Jahre Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Humbang der protestantischen Batak-Kirche (HKBP) in Indonesien. „Sie dankt für bereichernde Begegnungen und Austausche, zuletzt beim Reformationsjubiläum 2017. Sie dankt für die Verbundenheit im Gebet und in praktischer Unterstützung, zuletzt während der Pandemie.“, heißt es in dem Beschluss. „Diese Erfahrungen miteinander werden sicherlich dauerhaft im Gedächtnis unseres Kirchenkreises wie im Kirchenkreis Humbang bleiben.“
Die Beendigung der offiziellen Kirchenkreispartnerschaft mit Humbang bedeutet keine grundsätzliche Abkehr des Kirchenkreises von entwicklungspolitischer Arbeit oder Partnerschaftsarbeit.

Wahl ins Leitungsgremium
Neu in den Kreissynodalvorstand (KSV) gewählt wurde bei der Kreissynode Frauke Dehning-Marwedel (60) aus der Evangelischen Kirchengemeinde Kempen.

Dehning-Marwedel (5.v.l.) ist seit fast 20 Jahren Presbyterin in ihrer Gemeinde, sowie Abgeordnete für die Kreis- und Landessynode. Sie sei selbstverständlich keine Vertreterin der jungen Generation, als Nachfolgerin der 24jährigen Noemi Rothe im KSV, aber „Mein Schwerpunkt war und ist Familienarbeit“.
Die Neuwahl war notwendig, da Noemi Rothe aus St. Hubert aus zeitlichen Gründen aus dem Gremium ausschied.

Stefanie Hollinger ist neue Kreiskantorin
Stefanie Hollinger wurde im Gottesdienst zu Beginn der Synode durch Superintendentin Dr. Barbara Schwahn in ihr Amt als Kreiskantorin eingeführt.

Hollinger ist seit 27 Jahren Kantorin in der Evangelischen Kirchengemeinde Kempen. Seit 1. Januar hat Hollinger das Amt der Kreiskantorin inne, das 25 Prozent ihrer Arbeitszeit umfasst. Die 55jährige ist dabei Ansprechpartnerin und Beraterin in allen kirchenmusikalischen Fragen. Knapp 40 Personen sind in den 22 Gemeinden des Kirchenkreises im Bereich Kirchenmusik tätig.

  • Bettina Furchheim (Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
  • Bettina Furchheim (Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)