Das Kinderhospiz Hermannstadt bedankt sich für die Weihnachtsspendenaktion

In der vergangenen Adventszeit bis in den Januar 2024 hinein lief die Weihnachtsspendenaktion des Kirchenkreises Gladbach-Neuss. Empfänger war das Kinderhospiz in Hermannstadt / Siebenbürgen / Rumänien. In dieser Einrichtung, dem einzigen stationären Kinderhospiz in Rumänien, kümmern sich die Mitarbeitenden in beeindruckender Weise mit hohem Engagement und viel Herzblut um ihre kleinen, um ihr Leben kämpfenden Patienten. Allerdings ist und bleibt die finanzielle Lage schwierig, die steigenden Kosten stellen ein großes Problem dar. Im Februar konnte der Kirchenkreis Gladbach-Neuss 1480 Euro an die Siebenbürgenhilfe überweisen, die die Spenden an das Kinderhospiz weiterleitet.  Nun erreichte uns dieses Dankschreiben der Leiterin des Hospizes Ortrun Rhein:

 

Hermannstadt, 24.02.2024

Liebe Spenderinnen und Spender,

Man sieht Denis sein Herzproblem von weitem an. Sein kleines Gesicht ist bläulich, die Farbe unter den Fingernägeln schon eher lila. Denis ist 3 Jahre alt, hat das Downsyndrom, einen irreparablen Herzfehler. Denis kennt seine Eltern nicht und er kennt auch den Begriff Zuhause nicht, denn eigentlich ist  er seit seiner Geburt immer nur abgeschoben worden. Von der Neonatologie auf die Intensivstation, von hier auf die pädiatrische Abteilung und noch bevor ein Kinderheim bereit war, Denis aufzunehmen, ging es zurück auf die Intensivstation. Zu schwach für dieses Leben – die Option Kinderhospiz wurde erwogen. Nun ist Denis da. Nachdem er erst einmal ein gründliches Bad bekommen hatte, waren seine Hände nicht mehr ganz so ungesund bläulich, die Ohren sauber, und schön langsam riecht der ganze Körper nicht mehr nach Urin…

Denis liegt fast den ganzen Tag über im Bett. Ein Sauerstoffgerät ist sein ständiger Begleiter. Sein Herz ist sehr viel älter als er. Wenn Denis glücklich ist und lacht, währt das Minuten, nicht länger. Es strengt ihn zu sehr an. Denis weint kaum. Er kann stundenlang den Melodien seines Plastikmondes lauschen und den Lichtbildern an der Wand zusehen, wenn er die richtige Taste drückt.

An einem Tag war Denis so still, und der Herzschlag so unsicher, dass wir seine Taufe nicht mehr hinausschieben wollten. Eine Pflegerin ist seine Taufpatin, Petru (5 Mo) und seine Mutter die gerade erst im Kinderhospiz angekommen waren, stellten die kleine Gemeinde dar.

Denis gehört wie Traian, Rebeca, Petru  und Sofia zu den Kindern, die nur mit Spezialnahrung gefüttert werden. Es ist gar nicht einfach, an diese Nahrung heranzukommen. Weil Spezialnahrung sehr teuer ist, gibt es nur wenige Drogeriemärkte, Apotheken oder spezielle medizinische Läden, wo man einkaufen kann. Wir sind dankbar, dass wir das Geld immer wieder aufbringen können, und auch immer eine Apotheke/ einen Laden finden, der liefert. Wir danken Ihnen, dass Sie uns durch Ihre Spenden helfen, diesen Kindern die Zeit, die ihnen bleibt, freundlich zu gestalten. Die richtige Kost hebt das Wohlbefinden unserer Kinder und gibt ihnen die Kraft, mit den viele Diagnosen zu kämpfen und trotz aller Schwierigkeiten das Leben an die Hand zu nehmen, wo wir manchmal nur noch den Kopf schütteln können.

Traian, Rebeca und Sofia, mit Sauerstoffkonzentrator, mit Beatmungsgerät und Tracheostomie kämpfen sich immer wieder ins Leben zurück, wo wir,  wie auch bei Denis, das Wort Zukunft sehr verhalten aussprechen. Ihr Universum ist das Bett und „die große Welt“ bringt Crina mit ihren Liedern und mit kleinen Streicheleinheiten vorbei.

Sie sind behütet unsere Kinder, weil wir unterstützt werden. Wenig vom Staat, viel von Spendern und Sponsoren.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung, gerade in dieser Zeit, wo fast wöchentlich Pflegemittel, Medikamente, Nahrungsmittel und Spezialnahrung teurer werden.

Ihre Hilfe hilft uns, Hilfe weitergeben zu können. Als Team des Kinderhospizes danken wir Ihnen.

Ortrun Rhein

Heimleiterin

  • 4.3.2024
  • Angela Rietdorf
  • Ortrun Rhein